Einbrennhinweise / Leitungsisolation bei Leuchstofflampen

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Martin
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Einbrennhinweise / Leitungsisolation bei Leuchstofflampen

Beitrag von Martin »

Zur Formierung und Grundstabilisierung sind neue Lampen 100 Stunden bei 100 % Dimmstellung (ungedimmt) einzubrennen.
Unterbrechungen während des Einbrennens sind zulässig. Ohne Einbrennen kann es im Dimmbetrieb bei den Lampen zu Flackern,
vorzeitigen Endenschwärzungen und geringerer Lebensdauer kommen. Für Messungen gemäß IEC 60081 müssen die Lampen ebenfalls entsprechend eingebrannt werden, um max. Lichtstrom und optimale Lampenstabilität zu erreichen.
Die Elektroden einer Niederdruck-Entladungslampe sind mit einem Emitter (Barium,- Strontiumund Calciumoxid) beschichtet, um die Austrittsarbeit der Elektronen aus dem Wolframwendeldraht zu reduzieren. Diese Oxide sind stark hygroskopisch und wechselwirken mit der Luftfeuchtigkeit
(Folge: relativ niedrige Lichtausbeute, hohe Lampenspannung und kurze Lebensdauer der Lampe)
Lösung: Zwischenreaktion über Carbonatverbindungen aus denen bei Temperaturen größer 600 °C die Oxide entstehen. Zur eigentlichen Reduktion der Austrittsarbeit der Wendel ist atomares Barium an der Emitteroberfläche nötig, was nur bei max. Dimmstellung (100 % Lichtstrom) und hohen Temperaturen (1900 K Elektrodentemperatur) in einer Zeit von 100 h zur vollen Ausbildung kommt. Wird dies nicht eingehalten, ergibt sich eine höhere Kathodenfallspannung, die zu Materialausschlag an der Wendel führt: Lebensdauerverkürzung

• Dimmen ist generell nur mit Wendelvorheizung möglich. Die Wendeltemperatur muss durch Zusatzheizung konstant gehalten werden,
da es sonst zu Effekten, wie Wolframabtrag (Sputtering) oder zu erhöhtem Verdampfen von Emittermaterial kommen kann.
• Der Steuereingang (DALI wie auch 1...10 V) ist durch Basisisolation (nicht SELV) vom Netz getrennt (230 V Spannungsfest). Netz- und Steuerleitung dürfen deshalb gemeinsam in einer 5-adrigen NYMLeitung geführt werden.
Nach DIN VDE 0100 Teil 520 Abschn. 528.11 dürfen Hauptstromkreise und zugehörige Hilfsstromkreise gemeinsam verlegt werden, auch wenn die Hilfsstromkreise eine geringere Spannung führen als die Hauptstromkreise.

Hinweis (gem. DIN VDE 0100/11.85, T 520, Abschn. 528.11):
• Es müssen Kabel oder Leitungen verwendet werden, die entsprechend der höchsten vorkommenden Betriebsspannung isoliert sind, oder jeder Leiter eines mehradrigen Kabels/einer mehradrigen Leitung ist für die nächste in dem Kabel/ in der Leitung vorkommende Spannung isoliert.
• Bei Verlegung von Aderleitungen in Elektro-Installationsrohren oder -kanälen dürfen nur die Leiter eines Hauptstromkreises einschließlich der zugehörigen Hilfsstromkreise gemeinsam verlegt werden
• In einem Kabel oder einer Leitung dürfen auch mehrere Hauptstromkreise einschließlich der zugehörigen Hilfsstromkreise vereinigt sein
• Zur Installation sind Kabel und Klemmen zu verwenden, die für Netzspannung (230 V) zugelassen sind
• Die Installation ist so auszuführen, dass bei abgeschalteter Netzspannung gleichzeitig auch alle Signal- und Steuerleitungen abgeschaltet sind
• Alle Komponenten der Hauptstrom- und Steuerstromkreise sind für 250 V Arbeitsspannung gegen Erde auszulegen
• Alle Leuchten dürfen, soweit UOUT von 430 Veff nicht überschritten wird, in Verbindung mit OSRAM DALI/DIM EVG mit H05- Leitungen verdrahtet werden – zusätzlich geprüft durch einen Isolationstest (lt. VDE). OSRAM QUICKTRONIC DALI/DIM EVG überschreiten 430 Veff auch für T5-Ø 16 mm-Leuchtstofflampen HE und HO nicht.

Quelle: Osram-DALI-Fibel 2010 http://www.osram.de
Grüße

Martin Daller
Technik
Bild
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