ISYGLT TEMP-02U Modul

Programmierung, Parametrierung Tipps und Tricks
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Florian
 

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ISYGLT TEMP-02U Modul

Beitrag von Florian »

Konfiguration eines ISYGLT TEMP-02U Moduls


Die Temperaturen werden wie der Analogwert eines Analogeingabemoduls mit dem Befehl TRFAD in einen Merker transferiert. Der Eingang AEx.1 entspricht dabei dem Fühler 1 und der Eingang AEx.2 dem Fühler 2. Zusätzlich können die digitalen Eingänge des Temperaturmoduls gelesen werden. In den Bits 1 und 2 werden die Bereitschaftsmeldungen (Ex.1 = 1 ® Fühler 1 Bereit, Ex.2 = 1 ® Fühler 2 bereit) der Fühler angezeigt. Diese Bits sind nur auf 1 gesetzt, wenn ein funktionsfähiger Fühler an dem entsprechenden Eingang angeschlossen ist.

Die Eingänge 3 und 4 (Ex.3 für Fühler 1 und Ex.4 für Fühler 2) zeigen das negative Vorzeichen der Fühlertemperaturen an. Das Vorzeichenbit eines Fühlers ist gesetzt wenn die gemessene Temperatur am Fühler kleiner 0°C ist, unabhängig davon, mit welchem Meßbereich der Fühler konfiguriert ist.

Hinweis:
Das Vorzeichen der Fühlertemperatur kann an den digitalen Eingängen E3 (Fühler1) und E4 (Fühler 2) gelesen werden.
Das Modul kann durch die Wahl des Software-Protokolls (in der Modulkonfiguration) auf verschieden Messbereiche und Messauflösungen eingestellt werden.

Hinweis:
In 90% aller Anwendungen ist der Mode TF1 bzw. TF2 ausreichend. Die Modes TF3 bis TF7 sind Spezialmodes.
Unabhängig davon, welches Protokoll (Format) eingestellt ist, wird in AEx.3 die Temperatur des Fühlers 1 und in AEx.4 die Temperatur des Fühlers 2 als Vorzeichenbehaftete 8-Bit-Zahl ausgegeben.


TF1.jpg
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Crickey
 

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Re: ISYGLT TEMP-02U Modul

Beitrag von Crickey »

Hallo Florian!

Ist ja alles ganz interessant aber so ganz kapier ichs leider nicht.
Was sollten z.B. folgende Zeilen jeweils bedeuten:
-50 °C bis -1°C
keine
Wert # 0
1
/

0 °C bis +105 °C
ja
Wert # 0 bis # 105
0
1°C / Digit
:roll:

Und ein paar Beispiele zu allen Software-Protokollen wären auch nicht schlecht.
Wann muss ich denn eigentlich was verwenden?
Wie verwende ich die Protokolle? Es gibt da ja keine Parameter......
Ist da vielleicht jeweils der Softwaremode gemeint den man im Modul unter Basiswerte einstellt? Wie übertrag ich dann diesen Parameter?

Sorry, für die vielen Fragen aber ich interessierts schon sehr, da ich des beim nächsten Projekt brauchen werde.....
Danke

Crickey
Schorsch
 

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Re: ISYGLT TEMP-02U Modul

Beitrag von Schorsch »

Hi Crickey,

mit diesem Modul habe ich schon einige Stunden verbracht.
Stimmt – die Beschreibung in der Hilfe ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Zu deinen Fragen:
Was sollten z.B. folgende Zeilen jeweils bedeuten:
Laut deinen Zeilen ist der Software-Mode TF1 gemeint – oder?

Um die Werte deuten zu können, musst du die Überschriften beachten.
Darunter sind immer 2 Zeilen aufgeführt. Die erste Zeile für den „Minus-Bereich“, die zweite Zeile für den „Plus-Bereich“

1. Zeile
1. Spalte = Messbereich >>> -55°C bis -1°C
2. Spalte = Messung >>> keine
3. Spalte = Ausgabe >>> #0
4. Spalte = Vorzeichen (Ex.3 / Ex.4) >>> 1
5. Spalte = Auflösung >>> /

2. Zeile
1. Spalte = Messbereich >>> 0°C bis +105°C
2. Spalte = Messung >>> ja
3. Spalte = Ausgabe >>> #0 bis #105
4. Spalte = Vorzeichen (Ex.3 / Ex.4) >>> 0
5. Spalte = Auflösung >>> / 1°C / Digit

Im Klartext
In dieser Einstellung arbeitet der Fühler nur bei „+ Temperaturen“ und hier mit einer Auflösung von 1°C pro Digit. Der Wert #26 vom Modul bedeutet dann auch +26°C.
Geht die Temperatur auf „- Grade“, bleibt die Wertausgabe auf #0, es wird jedoch das Vorzeichen-Bit (Ex.3 für Fühler 1 und Ex.4 für Fühler 2) gesetzt.
So, jetzt kommt die Bemerkung: „das braucht doch keiner“.
DOCH - das vereinfacht die Programmierung enorm. Man muss sich nicht mit einem SignedByte (vorzeichenbehaftetes Byte) herumschlagen, wenn z.B. bei +25°C der Lüfter einschalten und bei +18°C wieder abschalten soll.
Das geht sehr einfach >25 = EIN <18 = AUS.
Wenn die Temperatur jetzt mal unter 0°C geht, dann kommt beim SignedByte (Mode TF4) die Überraschung. Da steht dann plötzlich #128 drin und der Lüfter würde wieder einschalten, da der Wert ja >25 ist. Bei dem aufgeführten Mode wird dies jedoch automatisch unterdrückt – und man braucht sich keinen Kopf darüber machen. Der gleiche Effekt passiert übrigens bei allen Modes, die "- Temperaturen" ausgeben.

Sonderfälle:
  • Wenn dem Kunden die 1°C Schritte zu groß sind, gibt es auch einen Mode mit 0,5°C –Auflösung. Da steht dann 0,5°C / Digit. Das bedeutet wiederum:
    #0 = 0°C
    #5 = +2,5°C
    #30 = +15°C
    #48 = +24°C
  • Wenn du die „- Grade“ benötigst, dann aufpassen, dass die richtigen Befehle verwendet werden.
    Schau dazu mal die Hilfe von „KURVE“ und „MISCHER“ an. Für die Temperaturanzeige um Raumcontroller gibt es auch spezielle Einstellungen – einfach mal durch die Option in den Ansichten blättern.
Und ein paar Beispiele zu allen Software-Protokollen wären auch nicht schlecht.
Als generelles Beispiel:
Das TEMP-02 Modul wurde auf der Adresse 10 angelegt und du willst den Messwert des ersten Fühlers im Merker 50 haben:

SETTEMP 10 -3 0 ;das ist die Fühlerkalibrierung - siehe dazu auch meinen Artikel viewtopic.php?f=5&t=26

Dann den Wert einlesen
TRFAD M50 AE10.1 = 1
fertig

Das Fühlereinlesen ist immer gleich. Es kommt darauf an, was drum rum programmiert wird.
Einige Modes sind so speziell, dass mir dazu nichts einfällt...

hmmm... einfach die vorangegangenen Zeilen nochmals in Ruhe lesen und überlegen, was man für die Anwendung benötigt.

Wann muss ich denn eigentlich was verwenden?
Das hängt von der Aufgabe ab.
  • Außentemperatur
    – da benötigst du auf jeden Fall einen Mode, der auch die „- Grade“ ausgibt
    > würde den Mode TF4 empfehlen.
  • Innenraum
    - also nur „+ Temperaturen“
    > würde ich mit dem Mode TF1 mit 1°C/Digit oder Mode TF5 mit 0,5°C/Digit machen
Wie verwende ich die Protokolle? Es gibt da ja keine Parameter......
Ist da vielleicht jeweils der Softwaremode gemeint den man im Modul unter Basiswerte einstellt? Wie übertrag ich dann diesen Parameter?[/
Beim Modulanlegen wird auch der Messbereich (Softwaremode z.B. TF1) definiert. Wird dann bei der Programmübertragung automatisch eingestellt.


Sorry, für die vielen Fragen aber ich interessierts schon sehr, da ich des beim nächsten Projekt brauchen werde.....
Frag' nur - damit du auch etwas Sinnvolles lernst 8-)

Gruß Schorsch
Crickey
 

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Registriert: Mi 27. Mai 2009, 16:33
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Re: ISYGLT TEMP-02U Modul

Beitrag von Crickey »

Hallo Schorsch!
Danke für die ausführliche Antwort.
Bis jetzt klappts mit der Programmierung recht gut....

Hab noch 2 weitere Fragen:
Verwende den den Mode TF4 bei meiner aktuellen Programmierung (ziemlich oft verwendet).
1.Ich programmiere gerade eine Vorlauftemperaturregelung (Aussentemperaturabhängig) und verwende die Befehle KURVE und MISCHER_D.
Da ich in den anderen Programmteilen immer mit der Variable AUSSENTEMP gearbeitet habe würde ich diese auch im KURVE-Befehl verwenden.
Geht das so? (finde da in der Hilfe nichts)
;Sollwert
; SOLLWERT AUSSENTEMPFÜHLER OFFSET
KURVE , M140 , AUSSENTEMP , AT-OFFSET , ;Ziel, Quelle, Offset

, #0 , 20 , ;VL #x grd bei Aussentemp 20 grd
, #10 , 15 , ;VL #x grd bei Aussentemp 15 grd
, #24 , 10 , ;VL #x grd bei Aussentemp 10 grd
, #30 , 5 , ;VL #x grd bei Aussentemp 5 grd
, #34 , 0 , ;VL #x grd bei Aussentemp 0 grd
, #38 , -5 , ;VL #x grd bei Aussentemp -5 grd
, #42 , -10 , ;VL #x grd bei Aussentemp -10 grd
, #45 , -15 , ;VL #x grd bei Aussentemp -15 grd
, #48 , -20 , ;VL #x grd bei Aussentemp -20 grd

2.Die Vorlaufpumpe möchte ich auch aussentemperaturabhängig schalten
So krieg ich aber Probleme wenns ins "-" geht
HYSTAUS A28.3 AUSSENTEMP #18 #1
Also muss ich da den Wert aus AEx.3 verwenden
Ist das richtig?
Danke

Crickey
Schorsch
 

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Re: ISYGLT TEMP-02U Modul

Beitrag von Schorsch »

Hallo,

sehe du hast mal rumprobiert...

Für den Kurvenbefehl brauchst du die Aussentemperatur – also geht’s auch rein in die Minustemperaturen.
Zum Pumpe Abschalten musst du nicht ins Minus – da diese dann sowieso schon festgefroren wäre ;)

Du benutzt den Mode TF4

Schau dir nochmals den Hinweis vom Florian an
Hinweis:
Unabhängig davon, welches Protokoll (Format) eingestellt ist, wird in AEx.3 die Temperatur des Fühlers 1 und in AEx.4 die Temperatur des Fühlers 2 als Vorzeichenbehaftete 8-Bit-Zahl ausgegeben.
Auf den AEx.3 und AEx.4 bekommst du die Temperatur als Vorzeichenbehaftete 8-Bit-Zahl ausgegeben – das ist letztendlich der Mode TF4.
Also ist da etwas doppeltgemoppelt.

Mein Vorschlag:

TEMP-02 Modul auf den Mode TF1 umstellen

Dann 2x die Temperatur vom Modul lesen

TRFAD AUSSENTEMP = AExx.3 ,1 ;Aussentemp in die Systemvariable schreiben (oder wenn der 2. Fühler ist, dann die xx.4
Nun ist alles für die Aussentemperaturabhängige Regelung fertig.
Für die Pumpe benötigst du noch einen freien Merker, auf den der Temperaturwert geschrieben wird.
TRFAD M100 = AExx.1 ;Nur positive Temperaturen auf den Merker M100 schreiben

Dann solle es schon funktionieren
Ob du "AUSSENTEMP" oder einen "Merker" verwendest - das sollte egal sein. Einen Merker kannst du in der Simulation besser beobachten.
Könntest evtl. nochmals über den Hysteresewert beim HYSTAUS Befehl nachdenken #1 bedeutet dann 1 °C. Würde empfehlen, da 2 oder 3 draus zu machen.

Laut deiner Programmierung würde die Pumpe beim Unterschreiten von 18°C einschalten. Beim Überschreiten von 19°C erfolgt die Abschaltung. Eine Temperaturschwankung von 1° kann z.B. auch schon durch Windböen erfolgen. Die Pumpe würde dann immer wieder ein und ausschalten. Darum empfehle ich die Differenz etwas zu erhöhen - es sei denn, der Kunde wünscht es ausdrücklich so…

Gruß Schorsch
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